10/20/2023 | Nachrichten | Bayerischer Zahnaerztetag
Erfolgreicher Start des 64. Bayerischen Zahnärztetages
Am 19. Oktober wurde der 64. Bayerische Zahnärztetag in München eröffnet. Traditionell gab sich beim Festakt auch die bayerische Politik die Ehre. Mit dem stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger, MdL, sowie Ulrike Scharf, MdL, amtierende Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, sprachen in diesem Jahr erneut zwei Minister Grußworte. Auch der frühere Gesundheitsminister Klaus Holetschek, MdL, seit Kurzem Fraktionsvorsitzender der CSU, war unter den Gästen.
Schweigeminute für die Opfer des Überfalls der Hamas auf Israel
Moderiert wurde der Festakt von Prof. Dr. Johannes Einwag, Referent der Bayerischen Landeszahnärztekammer (BLZK) und Wissenschaftlicher Leiter des Bayerischen Zahnärztetages. Er erinnerte sich an seinen ersten Zahnärztetag vor 40 Jahren und reflektierte die enormen Veränderungen, die innerhalb der Zahnmedizin in dieser Zeit stattgefunden haben. Im Anschluss eröffnete BLZK-Präsident Dr. Dr. Frank Wohl den Zahnärztetag mit Worten der Besinnung und einer Schweigeminute für die Opfer des Überfalls der Hamas auf Israel, für die sich alle Teilnehmer erhoben. Nach seiner Begrüßung der Anwesenden aus Politik sowie nationaler und internationaler Standespolitik betonte er, dass Bayern als Flächenstaat von der Berliner Politik besonders betroffen sei. 55 Prozent der bayerischen Bevölkerung leben im ländlichen Raum. Die Versorgung dieser Patienten sieht er durch die aktuelle Politik gefährdet.
Flächendeckende Versorgung darf in Bayern nicht gefährdet werden
Die flächendeckende Versorgung sieht auch der stellvertretende bayerische Ministerpräsident Hubert Aiwanger, MdL, in Gefahr. Budgetierung und die fehlende leistungsgerechte Bezahlung der Ärzteschaft verschärften dieses Problem. Das medizinische Niveau in Bayern auf höchstem Niveau zu halten, müsse aber das Ziel sein. Aiwanger dankte den bayerischen Zahnärztinnen und Zahnärzten in diesem Zusammenhang ausdrücklich dafür, dass sie diese wertvolle Aufgabe übernehmen.
Dr. Rüdiger Schott, Vorsitzender des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB), kritisierte ebenfalls die Berliner Politik, die die ambulante Versorgung akut gefährde – beim Thema iMVZ, dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz oder der Telematikinfrastruktur. Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), hob in seinem Grußwort den gemeinsamen Protest der Ärzte- und Zahnärzteschaft zusammen mit dem Verband medizinischer Fachberufe als außergewöhnliche Aktion hervor. Beim Protesttag der Heilberufe in Berlin, an dem auch Klaus Holetschek als bayerischer Gesundheitsminister teilnahm, habe sich gezeigt, dass man gemeinsam bessere Bedingungen fordern könne. Zugleich rief er die Kolleginnen und Kollegen dazu auf, gegen den Trend zur Anstellung zu kämpfen und für die Niederlassung einzutreten.
Entbürokratisierung muss vorangetrieben werden
Bayerns amtierende Gesundheitsministerin Ulrike Scharf, MdL, forderte von der Bundesregierung verlässliche Rahmenbedingungen für Zahnärztinnen und Zahnärzte. „Zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger ist eine hochwertige und wohnortnahe medizinische Versorgung unabdingbar. Wir müssen deshalb dafür sorgen, dass die Niederlassung für Zahnärztinnen und Zahnärzte attraktiv bleibt. Jeder Praxisbetrieb ist auf eine ausreichende Vergütung angewiesen. Die Bundesregierung darf die ambulanten Leistungserbringer nicht vergessen.“ Ergänzend erklärte die Ministerin: „Auch die Entbürokratisierung muss die Bundesregierung entschieden vorantreiben. Wir können es uns in Zeiten drohenden Ärztemangels schlicht nicht mehr leisten, dass Zahnärztinnen und Zahnärzte so viel Zeit mit bürokratischen Hürden verbringen. Bürokratie kostet Zeit, Geld und Nerven.“
Festvortrag „Formen, um zu performen“
Beim anschließenden Festvortrag begeisterte die 125-fache Fußball-Nationalspielerin und Trainerin Martina Voss-Tecklenburg die Zahnärztinnen und Zahnärzte zum Thema „Formen, um zu performen – Mein Change Management im Frauenfußball“.
Eine Bildergalerie zum Festakt gibt es unter:
blzk.de/blzk/site.nsf/id/pa_bg_festakt_2023.html
Die ausführliche Berichterstattung folgt in den nächsten Ausgaben des BZB.